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wir haben heute eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie; welche von beiden Sie betrifft, hängt davon ab, wo Sie wohnen.
Zuerst die gute: Im nächsten Jahr will der Landesbetrieb Verkehr in Rothenbaum vier große Anwohnerparkzonen einrichten. Fast 17.000 Menschen leben dort, zwei Drittel der Parkplätze aber sind zugeparkt von Menschen, die nicht dort leben. Das führt nun allseits zu Verdruss: Der Parkdruck (so lautet das Fachwort für die Nachfrage) ist extrem hoch, wer hier wohnt und parken will, verbringt sehr viel Zeit damit, in Schrittgeschwindigkeit durch Einbahnstraßen zu kurven. In der Tesdorpf- und der Heimhuder Straße sowie im Mittelweg stellen die Leute ihr Auto längst einfach illegal überallhin, lieber einen Strafzettel kassieren als weiter Benzin und kostbare Viertelstunden vergeuden. Künftig können Anwohner einen Parkausweis beantragen, die Jahresgebühr soll bei 25 bis 30 Euro liegen, alle anderen müssen einen Parkschein ziehen – man kann das Aufatmen der Menschen in Rothenbaum bis in die Redaktion hören.
(Von heute an führt der Landesbetrieb Verkehr dazu übrigens eine Online-Umfrage durch, bitte hier entlang).
Und nun die schlechte Nachricht, Sie ahnen es sicher schon: Der Landesbetrieb Verkehr will weite Teile des Viertels Rothenbaum, in dem man, wenn man nur rechtzeitig da ist, bisher einigermaßen bequem parken kann, in Anwohnerparkzonen umwandeln. Sollten Sie also an der Universität eingeschrieben oder angestellt sein oder in der Innenstadt arbeiten und Tag für Tag frühmorgens mit dem Auto aus dem Umland pendeln: So bequem wie bisher wird es nicht bleiben.
Es gibt viele Gründe, die neue Regelung für eine gute Idee zu halten – eine Lösung des Parkplatzproblems ist sie nicht, sie verlagert es nur. Für eine echte Lösung gibt es nur zwei Möglichkeiten: viel mehr Parkplätze. Oder viel weniger Autos. Von heute auf morgen ist beides nicht zu schaffen. Als Mittel, sich das Autofahren abzugewöhnen, ist die Parkplatzsuche aber ohnehin unübertroffen.